Kleine Häuser (V): Ein elsässisches Bierlokal, 119 Rue Saint Lazare, Paris

IMG_6064.jpgIn eine Lücke zwischen zwei Häuser der Ära Haussmann zwängt sich dieses bei einem kürzlichen Paris-Aufenthalt zufällig entdeckte kleine Haus im Stil einer Schwarzwälder Kuckucksuhr. Erbaut zwischen 1894 und 1896 steht es gegenüber dem 1889 als  „Grand Hotel Terminus“ eröffneten heutigen Hilton-Hotel, das wiederum auf dem Platz vor dem Bahnhof Saint-Lazare steht. In dieser von kurzer Einkehr, An- und Abreise geprägten Gegend diente es, bevor es zum amerikanischen Spezialitätenrestaurant umgewidmet wurde, als elsässisches Bierlokal. Auf das nach dem Krieg von 1870/71 ans Deutsche Reich verlorene Elsass verweist das oben angebrachte Stadtwappen von Strasbourg/Straßburg und der auf dem Dach stolzierende Storch – der Symbolvogel des Elsass. In der Mitte hebt Gambrinus, der mythische Erfinder des Bieres, sein Bierglas.

Was lernt man aus diesem Themenlokal des späten 19. Jahrhunderts über die Typologie kleiner Häuser? Als Lückenschluss kann ein kleines Haus stilistisch aus dem Rahmen fallen, als erlaubte Regelverletzung, die in einer städtebaulich so einheitlichen Stadt wie Paris besonders ins Auge sticht. Stehen die links und rechts stehenden Häuser bei allen Unterschieden in den Details für Ordnung, Rationalität und Regelmaß, symbolisiert das kleine Haus als bewusster architektonischer Anachronismus und gebautes Zitat den kleinen Ausbruch aus dem Alltag, die (gedankliche) Flucht ins verlorene Elsass oder in das kleine Glück des Rausches bei einem Glas elsässischen Bieres (auch nach 1871 lieferten die elsässischen Brauereien vor allem nach Frankreich und stillten dort vier Fünftel des Bierbedarfs, wie das Fachblatt „Der Bierbrauer“ 1872 feststellte).

Ecken und Kanten – Das expressionistische Haus Buchthal in Berlin-Westend von 1923

Fassade 1923

Die Bauaufgabe

Ein repräsentatives Wohnhaus für ein Ehepaar mit drei Kindern. Ungewöhnlich insofern, als in jener Zeit der wirtschaftlichen Krise, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in Berlin kaum Villen errichtet wurden. Noch ungewöhnlicher war jedoch die Form, die die Architekten – die Brüder Hans und Wassili Luckhardt sowie Franz Hoffmann – für den Bau des prominenten Eckgrundstücks an der Lindenallee 22 / Halmstraße 13-14 im vornehmen Villenvorort Berlin-Westend entwarfen. Aus dem Grundmotiv des Quadrats mit stumpfen Ecken wurde der Grundriss entwickelt. Zwei in rechtem Winkel zueinander stehende, nach Süden und Westen ausgerichtete Flügel treffen sich in einem repräsentativen, hoch aufragenden, um 45° abgeknickten Mittelbau mit breiten Wandpfeilern, die einen gezackten Doppelgiebel tragen. Darunter befindet sich ein auffallend großes Fenster, nicht aber der Eingang, der erstaunlich unauffällig rechts davon angeordnet wurde. Der Mittelbau, das zentrale Motiv dieser Architektur, erinnert nicht an den formalen Kanon eines Einfamilienhauses; eher scheint er auf den repräsentativen Sitz eines Unternehmens oder auf ein sakral oder kulturell genutztes Gebäude zu deuten und bietet eine außergewöhnlich prominente Ausrichtung zur davor liegenden Straßenkreuzung. Was Julius Posener über Mendelsohns gleichzeitig errichtetes Wohnhaus am Karolinger Platz schrieb, gilt auch hier: „Der Ausdruck des Wohnlichen tritt hinter Erwägungen der Form zurück. […] Das Thema Einfamilienhaus ist dabei gleichgültig geworden.“ Höchst ungewöhnlich – wie ein farbiger, durchsichtiger Kristall – muss das eingeschossige Haus mit seiner rhythmischen Fassade, dem zentralen Fenster und den plastisch modellierten Laibungen gewirkt haben.

Die Auftraggeber

Eugen (1878–1954) und Thea Buchthal, geb. Wolff (1888–1969) waren im Jahr 1922, bei Baubeginn, 44 und 34 Jahre alt. Er arbeitete in leitender Position im sog. Konfektionsviertel am Hausvogteiplatz bei „Seeler & Cohn“, einem Hersteller von Damenoberbekleidung. Zuvor hatte das kunstsinnige jüdische Ehepaar ganz in der Nähe, in einem großbürgerlich-repräsentativen Mehrfamilienhaus aus der späten Kaiserzeit gewohnt (Bayernallee 48). 1909 war der älteste Sohn, Hugo, geboren worden, 1913 folgte die Tochter Annegerda. Als Thea Buchthal 1922 zum dritten Mal schwanger wurde, fiel vermutlich die Entscheidung für den Hausbau. Hugo Buchthal berichtete, dass seine Eltern zunächst erwogen, Mies van der Rohe oder Erich Mendelsohn zu beauftragen. Die Wahl fiel jedoch schließlich auf die Brüder Wassili und Hans Luckhardt und Franz Hoffmann, die seit 1921 ein gemeinsames Büro betrieben, aber bis dahin noch nichts gebaut hatten. Wie sich Wassili Luckhardt 1972 erinnerte, waren die Buchthals durch den Besuch einer Ausstellung des „Arbeitsrats für Kunst“ im Mai 1920 bei J.B. Neumann am Kurfürstendamm auf die Architekten aufmerksam geworden. In der Ausstellung hatte Wassili Luckhardt kristalline Architekturphantasien präsentiert, ähnlich dem mystischen Symbolismus, den Bruno Taut und die „Gläserne Kette“ in diesen Jahren verfolgte. Neben avantgardistischen Entwürfen wie einem monumentalen Denkmal der Arbeit („An die Freude“) war dort auch das Modell eines Landhauses zu sehen, das mit seinen gotisch-expressionistischen Formen, dem gekrümmten Grundriss und den spitzen Fenstern in tiefen Nischen dem Ehepaar eine Idee davon gab, welch außergewöhnliche Lösung sie zu erwarten hätten, wenn sie die beiden distinguierten Brüder beauftragten.

Der Grundriss

Das 2.240 Quadratmeter große Grundstück in Westend war eine „sterile Sandparzelle ohne Vegetation und ohne Charakter“, wie der hinzugezogene Gartenarchitekt Erik Pepinski vermerkte. Auf die Auftraggeber wird eine Grundsatzentscheidung zurückgegangen sein: Der Garten sollte groß, zusammenhängend und von der Straße aus möglichst wenig einsehbar sein. Dementsprechend schirmt der gewählte Grundriss den Garten und die quadratische Terrasse ab wie eine Mauer. Die zeittypische, lebensreformerische Liebe zum Garten (oder allgemeiner: zur frischen Luft), wird daran deutlich, dass das Obergeschoss als ebenfalls von der Straße aus nicht sichtbare, äußerst großzügig dimensionierte Dachterrasse mit Pergolen und drei pavillonartigen Aufbauten ausgebildet wurde. Noch in einem weiteren Punkt bestimmte der Garten den Grundriss mit. Der den rechten Flügel abschließende, spitz zulaufende Wintergarten sorgte durch seine monumentalen Atelierfenster dafür, dass der Garten auch im Inneren eine große Präsenz besaß. Allerdings stand an anderer Stelle der eigenwillige Grundriss dem geraden Ausblick im Weg: In der Achse des nördlichen Flügels stehend, blickte man auf die Wandspitze und musste den Kopf nach links oder rechts drehen, um aus den Fenstern zu sehen. Das Familienleben mit großzügigem Ess- und Wohnzimmer ordneten die Architekten in diesem rechten Flügel an, der nach Westen ausgerichtet ist und am Nachmittag und frühen Abend im Licht der Sonne liegt. Die großbürgerlichen Lebensverhältnisse werden deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass parallel zu dieser Raumfolge nördlich drei Räume für Zubereitung und Anrichtung des Essens durch eine Köchin angeordnet wurden. Im linken Flügel – mit Sonne am Morgen – lagen die Schlafzimmer der Familie und des Kindermädchens für den Jüngsten, Wilfried. Beide Sphären wurden durch das Scharnier der Diele – mit dem einzigen (!) Zugang zur großen Gartenterrasse – verbunden. Von hier gelangte man auch in das Musikzimmer, das hinter dem großen, von der Straße so dominanten Fenster lag. Der Wunsch, der Musik den zentralen Platz im Haus einzuräumen, bedingte die Entscheidung, den Hauseingang sehr unauffällig, fast behelfsmäßig am Beginn des rechten Flügels anzuordnen.

Die Ausstattung

Das Musikzimmer war der unbestreitbare Höhepunkt dieses Raumkunstwerks des Expressionismus. Der Blick fiel von der Diele aus durch eine Pfeilerstellung mit prismatisch-gebrochenen Kapitellen, die der Bildhauer Oswald Herzog geschaffen hatte, auf das große Fenster, den draußen stehenden Brunnen, einen weiteren kleineren Brunnen an der linken Wand (wohl ebenfalls von Herzog entworfen) und auf die von den Architekten gestalteten Möbel „aus Polysander [Palisander?] mit violetten Bezügen“ (Bauwelt) sowie auf ein Klavier. Auch farblich wurden hier alle Register gezogen: „Im Musikzimmer und der Diele sind Decken und Wände leuchtend gelb, an den Pfeilern leicht nach Grün abgestuft, Möbel und Sockel sind tief grün, der Fußboden ebenholzschwarz“, schrieb die Bauwelt. Die nicht zuletzt von Bruno Taut ins Leben gerufene Bewegung hin zum farbigen Bauen war auf ihrem Höhepunkt. Auch in den anderen Räumen dominierten starke, kontrastreiche Farben, die in ihrer Abfolge von der Auseinandersetzung der Luckhardts mit der Farbenlehre zeugen. Das zweite raumkünstIerisch herausgehobene Zimmer war der Wintergarten mit einer kubistischen Plastik von Oswald Herzog und expressionistisch gestalteten Vorhängen des Künstlers Moriz Melzer – dessen Wahl zeigt, wie die Buchthals auf die beteiligten Künstler stießen: Auch er war 1918 bei J.B. Neumann gezeigt worden. Schließlich war in den Räumen die hochkarätige Kunstsammlung der Familie zu finden. Zu dem Gemälde von Feininger waren im Laufe der 1920er-Jahre weitere expressionistische Gemälde hinzugekommen: Neben Gemälden der einstigen „Brücke“-Künstler Erich Heckel, Otto Mueller, Emil Nolde und Max Pechstein besaßen die Buchthals ein Bild von Christian Rohlfs, eine kleine Bronze von Wilhelm Lehmbruck sowie eine Bronzebüste der Hausherrin von Herbert Garbe. Das Zusammenspiel aus farbigen Räumen, bunten Gemälden und expressiven Formen war sicherlich ebenso anregend wie anstrengend.

Der Garten

Der Charakter eines expressionistischen Gesamtkunstwerks fand seinen Abschluss und Höhepunkt im Garten – der letzte Beweis dafür, dass die Auftraggeber nicht Opfer einer Luckhardt’schen Laune wurden, sondern sich das gesamte Ensemble als konsequente Umsetzung expressionistischer Formvorstellungen wünschten. Der Gartenarchitekt Eryk (Erich) Pepinski befolgte hier seinen Leitsatz, Gärten stets am Grundriss und der Formensprache des jeweiligen Hauses auszurichten: War sein gleichzeitig geschaffener Garten für Heinrich Straumers Haus van Heteren in Nikolassee dementsprechend rechteckig-geometrisch, so ließ er im Buchthal’schen Garten expressiv-gezackte Formen regieren. Auch wenn die beiden erhaltenen, in vielen Details voneinander abweichenden Skizzen Pepinskis insofern irreführend sind, weil auf beiden das Haus nicht am Rand, sondern inmitten des Grundstücks steht, wird dennoch deutlich, dass er das bewusst irritierende Luckhardt’sche Prinzip, Achsen vor Spitzen enden zu lassen, konsequent im Garten weiterführte: Die Hauptachse mit einer wie ein Ahornblatt gezackten Rasenfläche liegt zwischen der Spitze des Wintergartens und einem ebenfalls spitz zulaufenden Gartenpavillon. Die exzentrische Umrisslinie sollte zunächst durch niedrige Büsche betont werden (was nicht umgesetzt wurde) und dahinter von „charaktervollen Staudenblühern“ umgeben werden. Dass die Auftraggeber bei allem Experiment auch nach Elementen konventioneller Schönheit und Annehmlichkeit verlangten, zeigt die Tatsache, dass vor den Schlafzimmern ein Rosengarten angelegt und – zumindest in einer der beiden Varianten – auch ein Tennisplatz vorgesehen war. Insgesamt setzte sich im Garten das farbig-bewegte Formenspiel des Inneren fort.

Die Rezeption

Die zeitgenössische Rezeption war verhalten. Die „Bauwelt“ beschränkte sich 1924 auf eine urteilsfreie Beschreibung. Der einflussreiche Publizist und Architekt Heinrich de Fries nahm das Haus in sein im selben Jahr erschienenes Überblickswerk zum Villenbau auf. Er lobte die enge Verbindung des Hauses zur Dachterrasse und zum Garten, bezeichnete jedoch Grundriss und Ecklösungen als „diskutabel“. Schärfer fiel das Urteil des anderen Architekturpapsts der Weimarer Zeit, Adolf Behne, aus, der zu jener Zeit bereits die „Neue Sachlichkeit“ propagierte: Architektur müsse „rationell, bis zur Kälte einer Hundeschnauze“ sein. So diente ihm das Haus Buchthal bereits 1923 in einer „Chronik der deutschen Baukunst seit Kriegsende“ für das „Bouwkundig weekblad“ als formalistisches Negativbeispiel. Neben den Ecken und Spitzen des Hauses wurde auch die repräsentative Schauseite für eine Zeit zum Problem, in der etwa der Publizist Walther Müller-Wulckow vom Einfamilienhaus „das Fehlen einer Fassade in dem bisherigen Sinn“, die Orientierung am „Bewohner“ und nicht mehr am „Betrachter auf der Straße“ forderte. Auch die Luckhardts selbst verleugneten in späteren Werkverzeichnissen das Haus Buchthal. Freundlicher wurde es erst beurteilt, als die Moderne in den 1970er-Jahren in die Krise rutschte und der Expressionismus als historische Alternative dementsprechend – allen voran durch Wolfgang Pehnt – aufgewertet wurde. In diesem Sinne feierte noch jüngst Hans Kollhoff die expressionistische Architektur als letzten Vertreter einer künstlerischen, handwerklich fundierten und – man höre und staune – anti-kapitalistischen Baukunst.

Ohne Titel

Der Umbau 1929      

Nicht nur die Architekturkritiker, sondern auch die Bewohner waren mit dem Haus offenbar unzufrieden. Nach nur sechs Jahren, in denen die Buchthals ihre Bedürfnisse in der alltäglichen Auseinandersetzung mit dem Haus überprüft hatten, beschlossen sie am Ende der 1920er-Jahre, das Gebäude radikal umbauen zu lassen. Der Ausbau des oberen Geschosses, eine Neukonfiguration des Grundrisses und eine schlichte neue Fassade waren die Folge. Bezeichnenderweise griffen sie dabei nicht auf die ursprünglichen Architekten, deren nun gepflegten kubisch-weißen Stil der Umbau durchaus entsprach, zurück. Stattdessen wählten sie einen anderen Avantgarde-Architekten der Zeit, Ernst Ludwig Freud, Sohn Sigmund Freuds. Die Motivation bzw. der Leidensdruck müssen angesichts des ungewöhnlichen Vorgangs – ein Umbau trotz gleichbleibender Funktion und Bewohnerschaft nach so kurzer Zeit – vielfältig gewesen sein. Eine Quelle zur Erklärung ist der Vergleich von vorher und nachher, der offenlegt, wo man die Schwachstellen gesehen hatte, ein anderer die späteren Hinweise des ältesten Sohnes. Dieser verwies darauf, dass sich „die Innendisposition der Räume, ihre vielfältigen Nischen, Kanten und Ecken sowie das von den Luckhardts entworfene Mobiliar […] im täglichen Gebrauch als […] hinderlich erwiesen“ hätten und „daß der radikal expressionistische Bau auf Passanten […] verschreckend wirkte“. Doch weist der durchgeführte Umbau darauf hin, dass ein weiterer Aspekt eine zentrale Rolle spielte: das gestiegene Raumbedürfnis. Die drei Kinder der Buchthals waren im Jahr des Umbaus 20, 16 und 6 Jahre alt. Für die beiden Jüngeren wurden im Obergeschoss zwei großzügige, lichtdurchflutete Räume hinzugefügt, die schönsten im ganzen Haus. Die Dachterrasse wurde zum Garten hin erweitert, so dass darunter im Erdgeschoss zwei sonnengeschützte Terrassen entstehen konnten. Der bislang zentrale Raum des Hauses, das Musikzimmer, wurde dem Wunsch geopfert, den Eingang repräsentativ in die Mitte verlegen zu können. Der dadurch geschaffene fensterlose Windfang war jedoch eine unglückliche Lösung – wer das Haus betrat, stand nun vor einer Wand und musste über den Umweg des rechts gelegenen Treppenhauses in die Wohnräume gehen. Die Rolle, die Musik im Buchthal’schen Haushalt spielte, wurde mit der Beseitigung des Musikzimmers nicht gemindert, im Gegenteil: Die Raumfolge im rechten Flügel verwandelte Freud in einen fast saalartigen Raum, in dem nun nicht mehr nur die Familie musizieren konnte. Für das Jahr 1932 ist beispielsweise ein öffentliches Konzert mit Schönberg-Schülern nachweisbar. Der Wintergarten wurde dafür in die Mitte, am Zugang zur Terrasse, verlegt und die Spitze zugunsten eines dreifenstrigen Abschlusses abgebrochen. Vielleicht hatten die Atelierfenster das Esszimmer zu sehr aufgeheizt, vielleicht wollte man auch nur geradeaus in den Garten sehen können. Schließlich wurde auch der linke Trakt verändert, beide Eltern hatten mehr Platz – und Thea Buchthal nun ein großzügiges Ankleidezimmer. Die neue Fassade verriet bei aller demonstrativen Schlicht-, ja Kahlheit, deutlich den Umbau, da die Fensteröffnungen nicht sehr gut mit den Proportionen der Wandflächen harmonierten. In dieser Hinsicht erinnert das Haus an eine andere Umbauwelle jener Zeit, die Entstuckung und Glättung der Gründerzeitfassaden, die ähnlich hybride Architekturen hervorgebracht hat.

Das Weiterleben

Bereits 1933 emigrierte der Sohn Hugo nach London. Der Rest der Familie folgte bis 1938. Das Haus wurde 1936 zu einem fairen Preis an den Krupp-Generaldirektor Bruno Bruhn verkauft. Die Eltern und der jüngste Sohn wohnten noch zwei Jahre im Obergeschoss. Die Kunstsammlung mussten sie verkaufen. Nachdem Dietrich Fischer-Dieskau in der Nachkriegszeit zunächst nur einzelne Räume gemietet hatte, während im Obergeschoss beispielsweise der spätere Fernseh-Kommissar Erik Ode wohnte, erwarb der Sänger schließlich das ganze Haus. Er ließ oberhalb der 1924 eingebauten Buchthal’schen Garage einen Raum hinzufügen, den er bei seinen Soireen, bei denen mit der Stereoanlage neueste Einspielungen vorgestellt wurden, für die Bewirtung der Gäste nutzte. Nachdem Fischer-Dieskau 2012 starb, wurde das Haus von den Erben verkauft und jüngst von Lenzwerk / Ursula Seeba-Hannan renoviert, wobei behutsam die verdeckten Spuren der Baugeschichte hervorgeholt wurden. Der Bau erinnert nun wieder an seine expressionistischen Wurzeln ohne die später hinzugekommene Neue Sachlichkeit zu verleugnen.

Aus dem Ausst.-Kat. „Ein Kristall, verborgen in neuer Sachlichkeit: die Entdeckung und Sanierung von Haus Buchthal in Berlin“, Galerie AEDES, Berlin 2016

Kleine Häuser (IV): Templiner Straße 19 – der letzte Pferdestall im Prenzlauer Berg

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Der Kulturhistoriker Ulrich Raulff hat das 19. Jahrhundert „das letzte Jahrhundert der Pferde“ genannt. Der laut Denkmalliste in den Jahren 1863/64 erbaute, wohl letzte erhaltene Pferdestall im Prenzlauer Berg ist ein sprechendes Zeugnis dieser Ära.

Das kleine Haus imitiert ein großes – der Pferdestall ist in der Kubatur einer großen zweistöckigen Fachwerkscheune errichtet, nur eben im Kleinformat. Bei der Konstruktion des Fachwerks scheute man nicht einen gewissen Aufwand und baute zahlreiche Ziermotive ein. Dass der Stall bis heute stehen geblieben ist, grenzt an ein Wunder – vor allem wenn man in Betracht zieht, dass sich das kleine Haus kaum für irgendetwas anderes verwenden lässt als für seinen längst obsolet gewordenen Ursprungszweck.

Denn die „Nachteile“ des Baues sind zahlreich: Zur Hofseite ist er bis heute offen – schließlich mussten die Pferde leichten Zugang haben – und das durch zwei rechteckige Fenster belüftete Obergeschoss, in dem einst das Heu gelagert war, ist so niedrig und zudem nur über eine Leiter zu erreichen, dass es kaum für irgendeinen heutigen Zweck verwendbar ist.

Der Pferdestall lag im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts inmitten eines sogenannten „Holzplatzes“, wo man Brenn- und Bauholz erwerben konnte. Betreiber war ein Holzhändler namens Lehmberg, der auch direkt nebenan wohnte, in dem ebenfalls 1863/64 errichteten Mietshaus Schwedter Str. 262. Wie wichtig solche Holzplätze damals waren, erkennt man daran, dass sich die Bebauung mit Gründerzeitmietshäusern (Templiner Straße 15–18) in den Jahren 1875/77  zwar bis an den Holzplatz heranschob, er aber selbst in jenen ähnlich wie heute bauwirtschaftsüberhitzten Zeiten bestehen blieb. Und das bis heute, denn die Freifläche um das eigentümliche Fachwerkhäuschen ist nach wie vor erhalten.

Die vorne an der Ecke zur Schwedter Straße gelegene kleine Tankstelle wurde am Ende der 1920er-Jahre gebaut, also genau zu jener Zeit, in der Benzin das Holz in seiner Bedeutung als Energiequelle überrundete.

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Vielen Dank an Dida Zende, der auf dem Gelände seit langem das Kunstprojekt „Freie Internationale Tankstelle“ betreibt, für Auskunft!

© Katrin und Hans Georg Hiller von Gaertringen

Kleine Häuser (III): Torstr. 74, Berlin-Mitte

Ein besonderes kleines Haus in der verkehrsdurchfluteten Torstraße. Zwischen zwei Mietshäusern ist gelb gestrichener Klinker eingezwängt, mit viel Luft nach oben. Zwei Garagenrolltore, eine Tür und ein vergittertes Fenster sowie ein gerahmtes Fensterband im oberen Teil der Fassade.

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Ein kleines bisschen 20er-Jahre-Moderne wie es scheint, und das in einer Gründerzeitstraße, die in dieser Hinsicht sehr wenig zu bieten hat. Die Buchstaben „KOD“ rot auf gelb zwischen den Fenstern lasen sich einst komplett als „ŠKODA“, S und A sind überstrichen, das Logo drüber noch da.

Die Adresse „Torstraße 74“ bringt auf Google vorwiegend Einträge zum heutigen Nutzer, dem Modeladen „No74“, hervor. Auch ein paar zum „Adidas-Conceptstore“, der hier wohl um 2010 mal war. Zur Geschichte des kleinen Hauses: erst einmal nichts. Dann aber in einem offenbar seit Urzeiten nicht mehr aktualisierten Online-Branchenbuch auch ein Eintrag jener Autowerkstatt, die hier beheimatet war, bevor die Hipsterversorger einzogen: „Detlef Horstmann, Kfz-Werkstatt, Neuwagenhändler“.

Auf der Basis des Namens Horstmann kann man sich dann doch so einiges über das kleine Haus erschließen. 1940 steht die Familie hier erstmals im Branchenbuch:

Branchentelefonbuch 1941 S 398

Die Straße heißt damals noch Lothringer Straße. Schließlich wurde sie bebaut kurz nachdem sich das Deutsche Reich Straßburg und Metz im Deutsch-Französischen Krieg 1871 zurückgeholt hatte. Die Anzeige aus dem Eröffnungsjahr 1940 ist groß, die Automarke ungewöhnlich – Autos aus Frankreich, dem Land, das die Deutschen in genau jenem Frühjahr wieder besiegen.

„Citroen Spezial-Reparatur-Werkstatt Bruno Horstmann“ hat Telefonanschluss.

Wie es aussieht ist das Haus doch nicht aus der Bauhauszeit, sondern erst etwa 1938/39 für die Autowerkstatt gebaut worden. Drittes Reich-Moderne. Für technische Bauten war der Bauhaus-Stil auch unter Hitler erlaubt. Wie ein Artikel der Berliner Zeitung aus dem Jahr 1994 berichtet, hatte das Grundstück vorher lange dem „jüdischen Lumpenhändler [sic] Leo Last“ gehört. In den älteren Adressbüchern firmiert es nicht als eigene Adresse, sondern wird dem rückwärtigen Grundstück Linienstraße 51 zugeordnet, wo bis heute ein Mietshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts steht. Leo Last soll, wie die Berliner Zeitung von 1994 schreibt, 1936 vor den Nazis nach England geflohen sein. Nach einer Zeit der NS-Zwangsverwaltung sei das Torstraßen-Grundstück an der Torstraße 1940 an den „Kaufmann Friedrich Adolf Mehlitz“ übergegangen (Kaufpreis 6.385 Reichsmark).

Was passierte nach 1945? Herr Horstmann blieb, und er blieb Citroen treu. Und das obwohl das kleine Haus jetzt in der Wilhelm-Pieck-Straße stand. 1956 stand im Ost-Berliner Branchenbuch die kleiner gewordene Anzeige:

Branchen-Fernsprechbuch Groß Berlin 1956 S 26

Wieder zehn Jahre später, 1966, war aus Citroen dann Škoda geworden, Autos aus dem sozialistischen Bruderland Tschechoslowakei. Und die Anzeige war weiter geschrumpft:

Branchen-Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR 1966 S 13

Und im Ost-Berliner Branchenbuch von 1988 erfuhr man in ausgezehrter Typo, dass mittlerweile der Sohn übernommen hatte. Und dass nur bestimmte Modelle von Škoda repariert wurden:

Branchen-Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR 1988 S 27

Der Niedergang der DDR im Allgemeinen und ihrer Autobranche im Besonderen unschwer abzulesen.

Nach 1990 meldeten sich laut Berliner Zeitung die Erben von Leo Last, die in Israel lebten, und der Erbe von Kaufmann Mehlitz aus West-Berlin. Beide erhoben Anspruch auf Eigentum und Mietzahlungen. Wie das wohl ausging?

Die Firma Horstmann hielt scheinbar noch bis weit in die 2000er-Jahre hier aus. Heute jedoch sitzen sie in Weißensee und das Rolltor wird jetzt wohl später am Tag hochgerollt als früher.

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Kein Bild von Mimmo Rotella

© Katrin + Hans Georg Hiller von Gaertringen

Vergessene Museen (V): Das Informationszentrum Brandenburger Tor (1981–1989)

 

Pariser Platz, nördliches Torhaus des Brandenburger Tores, Berlin-Mitte; nur für offizielle Staatsbesuche der DDR zugänglich

Die Berliner Mauer war seit 1961 nicht zuletzt Berlins wichtigste Sehenswürdigkeit. Das galt vor allem für Besucher West-Berlins, die das monströse Bauwerk von zahlreichen, seit etwa 1962 errichten Plattformen bestaunten. Hinzu kamen die Dauerausstellungen zur Mauer im Amerika-Haus (seit November 1961) und Rainer Hildebrands Haus am Checkpoint Charlie (seit Oktober 1962). Der Osten hatte dieser Dauerdemonstration seiner wirtschaftlichen Unterlegenheit und moralischen Schwäche propagandistisch an der Mauer selbst nichts entgegenzusetzen. Sie wurde mit Sichtblenden dem Blick der DDR-Bürger entzogen. Nur an einer Stelle, am Brandenburger Tor, gab es auf der Ostseite seit 1962 ebenfalls eine Aussichtsplattform mit Blick auf den „antifaschistischen Schutzwall“. Diese durfte allerdings nur von offiziellen Staatsgästen, bevorzugt aus den sozialistischen Bruderstaaten, erkommen werden. Um den Bau der Mauer gegenüber den Gästen zu rechtfertigen, wurde zusätzlich im südlichen Torhaus ein Raum für Lichtbildvorträge eingerichtet. 1981 ergänzte man diesen um ein kleines Mauermuseum – „eine äußerst lehrreiche Dokumentationsschau“, wie die Neue Zeit, die Zeitung der Ost-CDU, damals anerkennend schrieb. Sie wurde im nördlichen Torhaus untergebracht. Die exklusive Propagandaschau bestand bis zum Mauerfall im November 1989.

© Katrin + Hans Georg Hiller von Gaertringen

Kleine Häuser (II): Invalidenstr. 86, Berlin-Mitte

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Kleine Häuser verschwinden aus der Berliner Innenstadt. Lediglich dreigeschossig hat ein Gebäude wie das schmutzigweiße kleine Haus, hier in der Mitte des Bildes, in einer Stadt der explodierenden Immobilienpreise keine Zukunft mehr – dazu müsste es schon besonders alt und gut erhalten sein oder aufgrund besonderer historischer Bedeutung geschützt sein. Ein Bauwerk wie dieses hingegen – heruntergewohnt, Fassade entdekoriert, Dach provisorisch – wird wohl demnächst abgerissen und durch einen höheren Neubau ersetzt werden. Zur Vorbereitung dieses Schicksals steht es leer – und das schon seit vielen Jahren. Die Eingangstreppe reicht bereits nicht mehr auf Straßenniveau herunter.

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Ein solches Haus, für das das schöne Wort „unscheinbar“ erfunden wurde, steht in der Invalidenstraße, direkt gegenüber vom Bundeswirtschaftsministerium. Wer hier einst wohnte, verraten die historischen Berliner Adressbücher: Im Adressbuch von 1883 ist das damals vielleicht 20 Jahre alte Gebäude noch unter der Hausnummer 55 zu finden und es wohnten hier hauptsächlich Eisenbahner, 40 Jahre später, 1923, dann vorwiegend Verwaltungsangestellte. Das Adressbuch von 1943 – das letzte, das online verfügbar ist – führt schließlich eine bunte Mischung auf: Labordiener, Krankenschwester, Wächter, Rohrleger, Tischler, Architekt, Pflegerin usw. – insgesamt 15 Parteien.

Bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg stand das kleine Haus in einer Reihe von Mietsbauten, die vermutlich von ähnlicher Größe waren. Dann wurde zunächst 1911/12 das Gebäude links im Bild errichtet, als Zahnärztliches Institut der Universität. Der hohe weiße Nachbar rechts, zur Charité gehörig, folgte hingegen erst in den 1920er-Jahren. Das kleine Haus ist also ein Bebauungsrest, der dem Zufall, dass weder die Zahnmedizin links noch die Charité rechts sich einst bis hierhin ausdehnen wollten, sein Überleben bis heute verdankt. Auch die Tatsache, dass nur wenige Meter entfernt von 1945 bis 1990 die Grenze zu West-Berlin verlief, dürfte das Überleben des kleinen Hauses begünstigt haben. Die charakteristische DDR-Lampe über der Tür und die vergitterten Fenster legen nahe, dass das damals direkt an den Anlagen der Grenzübergangstelle Invalidenstraße gelegene kleine Haus den Grenztruppen der DDR diente. Seitdem scheinbar fast unverändert, läuft seine Zeit vermutlich bald ab.

© Katrin und Hans Georg Hiller von Gaertringen

Wox-Holländer – Konstruktivismus im Warthebruch

Warthebruch bei Oksza

Der Warthebruch ist der hierzulande ziemlich unbekannte, kleinere Nachbar des mittlerweile mindestens in Berlin berühmten Oderbruchs. Beide sind weite, unter König Friedrich II. trockengelegte einstige Sumpfgebiete, in denen sich die Warthe und die Oder zu unzähligen kleinen Fließen verzweigt hatte und die nun von Bauern in harter Arbeit trockengelegt und besiedelt wurden. Das dritte große Meliorationsprojekt jener Zeit war der Netzebruch, der nordöstlich an den Warthebruch anschließt. Warthe- und Netzebruch liegen zwar gar nicht so weit weg von Berlin, aber dennoch seit 1945 in Polen, was ihre Unbekanntheit bei den traditionell sehr wenig auf Polen neugierigen Berlinern erklärt. Wer sich dennoch hierhin aufmacht, entdeckt eine wunderbare, vollkommen flache, in der Ferne von flachen Hügeln umschlossene Felderlandschaft mit einzelnen Hofstellen und winzigen Ansiedlungen, durchzogen von schnurgeraden Kanälen und Straßen und in der Mitte die schnell fließende, durchaus imposant breite Warthe, polnisch Warta.
Unmittelbar hinter Flussdeich und schmaler Straße steht inmitten des Warthebruchs eine Kirche, die so ungewöhnlich ist wie einst der Name des winzigen Ortes, in dem sie sich befindet: Wohl von seiner Gründung 1783 an trug das neumärkische Dörfchen den schönen Namen „Wox-Holländer“. Daraus wurde 1945 polnisch „Oksza“. Damit wurde wohl nur der erste Teil des Namens, Wox, ins Polnische Übertragen. Wer oder was aber war und ist „Wox / Oksza“? Es ist der Name des Baches, der hier in die Warthe mündet.

Kirche Wox-Holländer

Die Kirche ist ein offensichtlich mit knappen Mitteln errichteter Fachwerk-Backsteinbau auf einem Sockel aus Feldsteinen. Die einfache geometrische Holzbalkenkonstruktion verleiht ihr ein modernes, gleichsam konstruktivistisches Aussehen. Ungewöhnlich sind auch die kleinen Fenster und das flache Satteldach, die nicht recht zur Vorstellung einer Kirche passen. Errichtet wurde der Hauptbau 1862/63, also über hundert Jahre nach der Gründung des Ortes. Der an das Schiff angepasste, etwas niederigere Eingangsbau soll erst von 1934 stammen. Als nunmehr seit Jahrzehnten katholische Kirche ist sie offenbar in regelmäßiger Nutzung.

Kirche Wox-Holländer 02

Kleine Häuser (I): Die Trinkanstalt auf der Museumsinsel

Handbuch der Architektur 1894

Heute wurde in den Kolonnaden der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel die neue Kolonnadenbar eingeweiht. Ein sehr schöner Ort, im Sommer immer Donnerstag abends von 19 bis 22 Uhr geöffnet. Heute habe ich dort etwa 20 Minuten über den historischen Vorläufer gesprochen, die „Molken- und Mineralwasser-Trinkanstalt“, die es dort von 1883 bis 1937 gab. Dazu hat Barbara Götze, Archivarin bei den Staatlichen Museen, 2001 einen gründlich recherchierten Artikel im Museumsjournal veröffentlicht (Heft 4, 2001, S. 31–33).

Der hölzerne Kiosk der „Trinkanstalt“ stand anders als die jetzige Bar nicht in der Mitte der Kolonnaden, sondern an der südwestlichen Ecke. Da es hier immerhin um das direkte Umfeld der Nationalgalerie ging, veranstaltete man 1881/82 erst einmal zwei Architekturwettbewerbe, bis der Erbauer feststand: Emil Hoffmann (nicht zu verwechseln mit dem bekannteren Ludwig Hoffmann) hatte den 3 x 5 Meter messenden Pavillon im Renaissancestil, der 1883 eröffnet wurde, entworfen. Er nannte seinen Entwurf „Sodaliske“ – gebildet aus Soda-Wasser und Odaliske. Ob dabei der Kalauer oder die feinsinnige Anspielung sein Ziel war, bleibt etwas unklar. Wollte er mit den Odalisken, den in den Dienst der türkischen Sultane gezwungenen christlichen Frauen, die die Phantasie des Bürgertums im 19. Jahrhundert entzündeten, auch auf die türkische Herkunft des Bautyps Kiosk (von türk. kösk = Gartenpavillon) verweisen?

Betreiber des Pavillons war der Berliner Kaufmann Wilhelm Balbach, der in seinem Antrag betont hatte, dass der Stand ganz züchtig eine männliche Bedienung haben werde. Mindestens bis 1907 wurden wohl nur Wasser und andere alkoholfreie Getränke ausgeschenkt.

1937 wurde die Trinkanstalt geschlossen und abgerissen.

© Katrin + Hans Georg Hiller von Gaertringen